Therapie

 

Die Therapie kann nur dann erfolgreich sein, wenn vorher durch eine eingehende Diagnostik die richtige Ursache der Beschwerden und das Verletzungsmuster erkannt wurde.

 

Der Entscheid, ob operativ oder ohne Operation behandelt werden kann, hängt von vielen Faktoren ab. Alles entscheidend ist das Ausmass der Verletzungen und der sportliche Anspruch des Patienten.

 

Ohne Operation

Die Physiotherapie hat in den ersten Wochen nach dem Unfall das Ziel das Kniegelenk zu beruhigen. So stehen hier abschwellende Massnahmen und leichte Bewegungsübungen im Vordergrund.

 

In der nächsten Phase, falls weiter ohne Operation therapiert werden kann, versucht der Physiotherapeut mit gezielten manuellen Griffen als auch mit Trainingstherapie das Kniegelenk zu stabilsieren.

 

Mit Operation

Naht des vorderen Kreuzbandes

Ein Naht des vorderen Kreuzbandes galt bis vor kurzem als aussichtslos.

 

Heute allerdings steht mit einem Nahtsystem eine sehr vielversprechende Methode zur Verfügung, die es möglich macht innerhalb der ersten drei Wochen nach Riss des vorderen Kreuzbandes die Selbstheilung zu erreichen.

 

Dieses System (LIGAMYS, Firma Mathys, Bettlach, Schweiz) steht uns zur Verfügung und gerne bieten wir Ihnen diese neue Methode an.

 

Naht des vorderen Kreuzbandes – für welche Patienten sinnvoll? Alternative zur Rekonstuktion
Informationen über Naht des vorderen Kreuzbandes
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Ersatz des vorderen Kreuzbandes

Der Ersatz des vorderen Kreuzbandes sollte bei vorhandenem Instabilitätsgefühl des Patienten frühelektiv 6-12 Wochen nach dem Unfall erfolgen. Sollte keine Instabilität bestehen dann sollte die Physiotherapie mit Training der das Kniegelenk umgebenden Muskulatur intensiviert werden.

 

Die Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes kann mittels Patellarsehne, Hamstring-Sehnen oder Quadricepssehne erfolgen. Diese werden in der Regel vom gleichseitigen Kniegelenk entnommen.

 

Die Kreuzband-Transplantate werden über Knochentunnel im Ober- und Unterschenkel mit diversen Fixationsmaterialien fixiert.

 

An die Operation schliesst sich eine intensive Rehabilitation an. Nach 6 Monaten ist mit der Rückkehr zur sportlichen Belastung zu rechnen.

 

Ersatz des hinteren Kreuzbandes

 

Auch das hintere Kreuzband kann operativ ersetzt werden. Hierfür verwenden wir in arthroskopischer Technik einen Teil der Quadrizepssehne. 

 

Nebenan sehen Sie das typische Bild eines Kniegelenkes mit einer Instabilität und Riss des hinteren Kreuzbandes.

 

Meniskuschirurgie

Bei der Meniskuschirurgie ist das oberste Ziel soviel Meniskusgewebe wie möglich zu erhalten. Eine Teilentfernung des Meniskus ist nur dann notwendig, wenn eine Naht keine Aussicht auf Erfolg hat. Dies kann unter anderem aufgrund der Qualität des Meniskusgewebes sein. Hier spielt auch der Abstand von Unfall und Tag der Operation eine Rolle. Umso mehr Zeit vergangen ist, umso unwahrscheinlicher ist der Erfolg der Meniskusnaht.

 

Ist es schliesslich zu einer grösseren Teilentfernung des Meniskus gekommen, existieren heute bei symptomatischen Patienten die Möglichkeit Teile oder ganze Menisken zu ersetzen bzw. zu transplantieren. Diese Verfahren bieten wir Ihnen gerne an.

 

Knorpelchirurgie

Der Erhalt oder die Rekonstruktion von Knorpelschäden hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht.

Bei der Mikrofrakturierung werden kleine Löcher in den Knochen unterhalb des Knorpelschadens gesetzt. Durch die Blutung aus dem Knochen entsteht in diesem Bereich über die Zeit ein knorpelartiges Ersatzgewebe.

 

Bei matrix-assoziierten Knorpelrekonstruktion werden zellfreie Transplantate einzeitig in den Knorpeldefekt eingebracht. Diese induzieren die Bildung eines Knorpel-Ersatzgewebes.

 

Für die Knorpel-Transplantation werden gesunde Knorpelzellen entnommen und diese in einem zweiten Eingriff nach Anzüchtung wieder implantiert.

 

Sehr gerne bieten wir Ihnen das komplette Spektrum Knorpel-rekonstruktiver Verfahren an.

 

Operation bei Luxation der Kniescheibe (Instabilität)

Zur Behandlung der instabilen Kniescheibe existieren eine Vielzahl von operativen Behandlungsmethoden. Entscheidend für den Erfolg ist die am wenigsten invasive Methode zu verwenden.

 

Die wichtigsten Methoden sind die Rekonstruktion der inneren Kniescheibenstabilisation (mediales patellofemorales Band) und die Trochleaplastik (Vertiefung der Grube im Oberschenkel).